<aside> ℹ️ Teil 3/36 von: We are the change
Von @Klaus Steinfelder, in Notion adaptiert von @StefanMünz

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Das World Economic Forum in Davos fand vom 22. bis 25. Jan. 19 in Davos statt. Greta Thunberg war auch hier zusammen mit AktivistInnen aus vielen Ländern zu Aktionen rund um das WEF anwesend, hatte aber auch eine Einladung, auf dem WEF selbst zu sprechen.

Ihre Rede, am letzten Tag des WEF und vor einem eher kleinen Publikum, wirkte unsicherer und weniger konfrontativ als ihre Rede 40 Tage vorher in Katowice.

In einem Interview sagte sie später, dass sie das Gefühl hatte, in einer seltsamen Rolle gewesen zu sein, in der die Mächtigen der Wirtschaft sich von ihr die Leviten lesen ließen, ihr applaudierten, um dann genauso weiter zu machen, wie bisher.

Greta Thunberg: Our House Is On Fire! | World Economic Forum 2019

Greta Thunberg: Our House Is On Fire! | World Economic Forum 2019

Ich bin hier um zu sagen: Unser Haus steht in Flammen!

Dem IPCC gemäß sind wir gerade noch 12 Jahre davon entfernt, unsere Fehler nicht mehr rückgängig machen zu können.

In diesem Zeitraum müssen beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Aspekten stattfinden, einschließlich einer Reduktion unserer CO2-Ausstöße um mindestens 50%.

Und bitte nehmen Sie auch zur Kenntnis, dass diese Zahlen noch nicht den Aspekt der Klimagerechtigkeit berücksichtigen, der absolut notwendig ist, um das Pariser Abkommen weltweit durchzusetzen. Sie berücksichtigen auch nicht die Kipppunkte und Rückkopplungsschleifen wie das starke Methan, das aus den auftauenden arktischen Permafrostböden entweicht.

An Orten wie Davos erzählen Leute gerne Erfolgsgeschichten, aber ihr finanzieller Erfolg hat ein unvorstellbares Preisschild.

Und beim Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir gescheitert sind. Das gilt auch für alle aktuellen politischen Bewegungen. Und die Medien haben versäumt, das öffentliche Bewusstsein zu schaffen.

Aber der Homo Sapiens ist noch nicht gescheitert. Ja, wir scheitern, aber noch ist Zeit um das Ruder herumzureißen. Noch können wir es schaffen. Noch haben wir alles in der Hand. Aber solange wir nicht die grundsätzlichen Fehler unserer gegenwärtigen Systeme erkennen, werden wir wahrscheinlich keine Chance haben.

Wir stehen vor einem Desaster von unbeschreiblichem Ausmaß mit erheblichem Leid für unzählige Menschen, und deshalb ist jetzt nicht die richtige Zeit für höfliche Worte. Wir konzentrieren uns darauf, was wir retten können und was nicht. Es ist die Zeit, um Klartext zu reden.

Auch wenn die Klimakrise die größte und komplexeste Herausforderung ist, die der Homo Sapiens je zu bewältigen hatte, ist die Lösung so einfach, das sie sogar jedes Kind verstehen kann. Wir müssen einfach den Ausstoß von Treibhausgasen stoppen.

Entweder tun wir das, oder wir tun es nicht.

Ihr sagt, nichts im Leben ist nur schwarz oder weiß, doch das ist eine Lüge, und zwar eine ziemlich gefährliche. Entweder wir verhindern die Erwärmung über 1,5°C, oder eben nicht. Entweder wir vermeiden die unumkehrbaren Kettenreaktionen jenseits der menschlichen Kontrollierbarkeit, oder wir tun es nicht. Entweder machen wir als Zivilisation weiter, oder eben nicht. Das ist so schwarz und weiß, wie es nur sein kann. Es gibt keine Graustufen, wenn es ums Überleben geht.

Wir haben die Chance. Wir können transformierend handeln, um zukünftige Lebensgrundlagen der Menschheit zu sichern. Oder wir machen einfach weiter Business as usual und werden scheitern. Es liegt an Ihnen und an mir.

Einige sagen, wir sollten uns nicht als Aktivisten engagieren. Sie sagen, wir sollen das den Politikern überlassen und einfach nur bei Wahlen für Veränderungen stimmen. Doch was tun, wenn es keinen politischen Willen gibt? Was tun, wenn die Politik, die erforderlich wäre, nirgendwo zu zu sehen ist?