<aside> ℹ️ Teil 2/36 von: We are the change
Von @Klaus Steinfelder, in Notion adaptiert von @StefanMünz

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Die UN Klimakonferenz COP24 fand vom 02. bis 14. Dezember 18 in Katowice statt. Greta Thunberg war dort mit zahlreichen anderen jugendlichen AktivistInnen zu den Veranstaltungen im Rahmenprogramm eingeladen, bekam aber am 12. Dezember auch Gelegenheit, auf der COP zu reden.

Das Klimathema war im Vorfeld der COP24 stärker in den Blickpunkt gerückt. In Belgien und Australien gab es ab November große Demonstrationen, und am Starttag der COP24 demonstrierten 75.000 auf dem bis dahin größten belgischen Klimamarsch in Brüssel.

Größter belgischer Klimamarsch zieht durch Brüssel

"Streik fürs Klima" in Australien | DW | 30.11.2018

Dass Jugendliche — als Repräsentanten der künftigen Generation — auf UN Klimakonferenzen auftraten, war schon öfters der Fall gewesen, aber Thunbergs Rede machte weltweit Schlagzeilen, weil sie das Publikum unerwartet konfrontativ und selbstbewusst anging:

Greta Thunberg full speech at UN Climate Change COP24 Conference

Greta Thunberg full speech at UN Climate Change COP24 Conference

Ich heiße Greta Thunberg, ich bin 15 Jahre alt, und ich bin aus Schweden. Ich werde jetzt im Namen der Klimagerechtigkeit reden.

Viele Leute sagen, dass Schweden ja nur ein kleines Land ist, und es ist egal, was wir dort tun. Aber ich habe gelernt, dass man niemals zu klein ist, um einen Unterschied zu machen. Und wenn ein paar Kinder es schaffen, für Titelzeilen in der ganzen Welt zu sorgen, nur weil sie nicht in die Schule gehen, dann stellt euch mal vor, was wir alle gemeinsam erreichen könnten, wenn wir es nur wollten.

Aber um das zu tun, müssen wir Klartext reden, egal wie unbequem das sein mag. Ihr sprecht nur von einem ewigen grünen Wachstum, weil ihr Angst habt, unpopulär zu sein. Ihr denkt nur daran, einfach so weiterzumachen mit all dem, was uns in diese Misere gebracht hat. Auch dann, wenn es das einzig Vernünftige ist, die Notbremse zu ziehen.

Ihr seid nicht reif genug, um zu sagen was ist. Sogar diese Bürde überlasst Ihr uns Kindern.

Aber mir geht es nicht darum, populär zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und einen lebendigen Planeten.

Unsere Zivilisation wird geopfert, für die Möglichkeiten einer sehr kleinen Zahl von Menschen, die unvorstellbare Mengen an Geld anhäufen. Unsere Biosphäre wird geopfert, so dass Menschen in einem kleinen Land wie meinem in Luxus leben können. Es ist das Leid der Vielen, die für den Luxus der Wenigen bezahlen.

Im Jahr 2078 werde ich meinen 75. Geburtstag feiern. Falls ich Kinder habe, werden diese den Tag vielleicht gemeinsam mit mir verbringen. Vielleicht werden sie mich nach euch fragen. Vielleicht werden sie fragen, warum ihr nichts unternommen habt, solange noch Zeit dazu war. Ihr sagt, ihr liebt eure Kinder über alles, und doch stehlt ihr ihnen ihre Zukunft direkt vor ihren Augen weg.

Solange ihr nicht anfangt, euch auf das zu konzentrieren, was zu tun ist, statt auf dass, was politisch unmöglich ist, gibt es keine Hoffnung.

Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als Krise anzuerkennen. Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden lassen, und wir müssen uns auf Gerechtigkeit besinnen.