<aside> ℹ️ Teil 11/36 von: We are the change
Von @Klaus Steinfelder, in Notion adaptiert von @StefanMünz

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Bereits eine knappe Woche vor dem R20 Austria Summit, am 24.05.2019, hatte der zweite globale Aktionstag von FridaysForFuture stattgefunden. In mehr als 1.000 Städten in über 100 Ländern fanden am 24.05. Demonstrationen statt, in Deutschland wurde an über 200 Orten demonstriert. Die Beteiligung lag etwa auf dem gleichen Niveau wie beim ersten Aktionstag am 15.03.19. Rund 1,5 Millionen Menschen beteiligten sich weltweit, in Deutschland waren es etwa 300.000.

In Deutschland und in einer Reihe von anderen europäischen Staaten bezogen sich diese Demos u.a. auch auf die 2 Tage später stattfindende Europawahl.

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An der FridaysForFuture-Demo in Wien, eine Woche später, am 31.05. nahmen noch einmal 35.000 Menschen teil. Greta ging in ihrer Rede auf die großen Demonstrationen von letzter Woche ein:

Greta Thunberg Fridays for Future Demo Wien 31.5.19

Greta Thunberg Fridays for Future Demo Wien 31.5.19

Hi, danke an Euch alle, die Ihr heute hier seid und danke an alle, die das organisiert haben. In den letzten Monaten haben Millionen von Menschen für das Klima die Schule bestreikt. Es gab Streiks auf allen Kontinenten, einschließlich der Antarktis.

In über 140 Ländern, überall, von China bis Brasilien, von Russland bis zu den USA, von Iran bis Südafrika, von Indien bis Mexiko, von Grönland bis zu den Philippinnen, von Syrien bis Peru, von Portugal bis Neuseeland und von Nigeria bis Österreich wurde letzten Freitag für das Klima demonstriert. In Jerusalem demonstrierten palästinensische und israelische Jugendliche gemeinsam für das Klima. Wir zusammen haben viel erreicht! Dies wäre ohne jeden einzelnen von Euch unmöglich gewesen. Gemeinsam verändern wir die Welt!

Und ein besonderer Dank geht an die lokalen Organisatoren, überall, ich weiß wie viele Stunden ihr damit verbringt, zu mobilisieren und zu organisieren. Und auch an die, die weiterhin streiken, obwohl sie dabei viel riskieren, im Extremfall ihre Freiheit.

Wenn Millionen von Jugendlichen sich entscheiden, die Schule zu bestreiken, wegen der Inaktivität unserer Politiker, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, daß einiges sehr falsch ist. Und manches ist tatsächlich sehr falsch.

Aber die globalen Emissionen steigen immer noch und wir kratzen bisher nur an der Oberfläche dieses Notstands. Deshalb müssen wir uns unglücklicherweise darauf vorbereiten, für eine sehr lange Zeit zu streiken.

Die meisten Erwachsenen und die Mächtigen hören nicht auf uns. Sie sagen, geht wieder in die Schule, damit ihr etwas verändern könnt, wenn Ihr erwachsen seid. Aber das kleine Detail, daß es zu spät sein wird, wenn wir die Schule abgeschlossen haben, erwähnen sie nicht. Sie beschimpfen uns, sie erzählen Lügen über uns, verbreiten Gerüchte und erfinden fast jeden Tag eine neue Verschwörungstheorie über uns. Sie bestrafen uns mit Bußgeldern, Drohungen, schlechteren Noten und Arrest. Unsere Zukunft wird uns gestohlen, und das mindeste was uns erlaubt sein sollte, ist, dagegen zu protestieren. Stellt Euch vor, wie man diese Leute in der Zukunft einmal beurteilen wird.

Zu den Erwachsenen, die meinen, wir sollten jetzt in der Schule sein, sagen wir: Beginnt selbst zu streiken, geht auf die Straße, macht etwas. Wir brauchen Euch jetzt mehr als .jemals vorher!

Es ist nicht unsere Schuld, dass es so ist, wie es ist. Es sind die vorherigen Generationen, die das verursacht haben, nicht wir. Aber wir sind die, die am meisten darunter leiden werden.

Bei jeder Entscheidung, die die Mächtigen zu treffen haben, müssten sie berücksichtigen welche Auswirkung diese Entscheidung für die zukünftigen Lebensbedingungen aller Lebewesen haben wird, für die Ökosysteme und für uns. Die Mächtigen müssen lernen weiter zu denken, als bis zur nächsten Wahl oder dem nächsten Finanzreport. Sie müssen lernen unbequem zu sein, auch wenn das ihre Popularität für die nächsten Wahlen nicht steigert.